Die Götterwelt der Kelten

Der Gott über den Göttern: Lugh

Lugh ist einer der bekanntesten Götter der Kelten. Allgemein wird er aufgrund seines Namens (“Der Leuchtende”, oder aber auch “Der Krieger”) als Sonnengott angesehen, aber seine Rolle ist nicht konkret festgeschrieben. Sein Großvater war Dian Cecht, der Gott der Heilkunst. Sein Großvater mütterlicherseits ist Balor, Führer der Fomori. Damit hat er eine recht ambivalente Herkunft: Auf der einen Seite steht der den Menschen positiv gesonnene Diancecht, Vertreter der Tuatha de Dannan, auf der anderen Seite der Anführer der dämonischen Fomori.

 

Markale beschreibt ebenfalls diese zwei Seiten von Lughs Wesen: "Er besitzt nämlich einerseits die starke ordnende, soziale und spirituelle Macht der Tuatha de Dannan, andererseits die fürchterliche, instinktive und chaotische, aber durchschlagende Macht der Fomore." Sein Symboltier ist der Rabe. Er besaß einen magischen Speer und eine magische Schleuder. Begleitet wurde er von Zauberhunden.

Oberster Heiler: Dian Cecht

Über Dian Cecht ist nicht viel bekannt. Er war der oberste Heiler der Tuatha de Dannan. Seine Heilkunst ging so weit, dass er ganze Körperteile ersetzen konnte wie beispielsweise das Auge von Midir oder die silberne Hand von Nuada. Er kann gefallene Krieger in die Quelle des Lebens tauchen und so wieder zum Leben erwecken. In anderen Geschichten werden Krieger in einen Kessel getaucht.

Der Göttervater Dagda

Dagda ist der Herrscher über Himmel und Leben, aber auch über die Unterwelt und den Tod. Er besitzt eine Keule, die mit der einen Seite neun Männer tötet und mit der anderen wieder zum Leben erweckt. Er hat eine magische Harfe, die nur er spielen kann und die sich überall hinbewegt, wo er es wünscht. Zudem hat er einen Kessel, der unerschöpflich Nahrung bietet. Dagda gilt auch als Herrscher über die Zeit.

 

Dagda ist der Anführer der Tuatha de Dannan. Er ist verantwortlich für Gesetz und Ordnung. Er wird als hässlicher Gott mit großem Bauch beschrieben. Andererseits ist er bei den Frauen bzw. Göttinnen sehr erfolgreich. Er ist Sohn und Liebhaber der Erdgöttin Dana, hat aber auch Beziehungen zu weiteren Göttinnen wie der Wassergöttin Boann und der Schicksalsgöttin Morrigan. Dagda hat seinen Sitz in New Grange.

Danu (Dana), die Erdgöttin

Dana ist eine Erdgöttin und gilt als eine der ältesten überlieferten Göttinnen. Sie wird in den keltischen Sagen allerdings nie direkt erwähnt. Sie ist die Mutter der Tuatha de Dannan, daher auch der Name “Volk der Danu”. Ansonsten ist nur wenig über die Göttin bekannt.

Eriu, Göttin Irlands

Ähnlich wie Dana gilt auch Eriu als eine Art Muttergöttin Irlands. Sie war ebenfalls eine Angehörige der Tuatha de Dannan. Sie wird in dreifacher Gestalt als Begründerin der irischen Gesellschaft gesehen. Eriu in Gestalt von Macha heiratete Mac Greine, den Sohn des Priesterkönigs. In Gestalt von Banba heiratete sie Mac Cuil, den Sohn der Hasel, bzw. des Kriegerkönigs. Als Fotla heiratete sie Mac Cecht, den Sohn der Pflugschar oder König des Ackerbaus. Damit war der Grundstein für die drei Klassen der keltischen Gesellschaft, Priester bzw. Druiden, Krieger und Bauern, gelegt.

Brigid, die Strahlende

Die Göttin Brigid ist eine der bekanntesten Göttinnen Irlands. Sie ist die Schutzgöttin der Dichter, Fili, Ärzte, Handwerker, Schmiede und Bronzegießer. Sie hat aber auch kriegerische Aspekte. Ihr Heiligtum war in Kildare. Dort brannte ein ewiges Feuer zu ihren Ehren. Ihr Fest ist Imbolc, das in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar gefeiert wurde.

 

Zumindest heute wird sie auch in dreifacher Gestalt mit Danu (der Mutter) und Anu (der Greisin) als jungfräulicher Aspekt verehrt. Speziell diese dreifaltige Vorstellung der Göttin ist meiner Ansicht nach eine moderne Entwicklung. Dreifache Göttinnen waren in der Antike aber durchaus verbreitet. An anderer Stelle wird von Brigid und ihren zwei Schwestern, die ebenfalls diesen Namen trugen, geschrieben. Ein weiteres Beispiel sind Matronen, die ebenfalls immer zu dritt dargestellt wurden.

Morrigane

Morrigan ist eine dunkle Göttin, die mit Tod, Krieg aber auch Sexualität verbunden ist. Auch sie ist von den Tuatha de Dannan. In Gestalt einer Krähe oder eines Rabens fliegt sie über Kriegsschauplätze. Manchmal wird sie auch als Triade von drei Schwestern dargestellt. In diesem Fall ist “Morrigan” die Bezeichnung für die drei Schicksalsgöttinnen. Die Triade besteht häufig aus Babd, Macha und Nemain oder Anand. Sie spielt eine wichtige Rolle in einer der Sagen des Ulster Zyklus. Dort tritt sie als Widersacherin des Helden Cu Chulainn auf.

Cernunnos

Cernunnos ist ein Gott mit Hirschgeweih und der Herr der Tiere, aber auch Gott der Anderswelt. Er wird auf dem Kessel von Gundestrup dargestellt. Im modernen Heidentum wird er oft auch einfach nur “Der Gehörnte (Gott)” genannt. Auch über ihn wird in den Sagen nicht berichtet, daher ist nicht viel über diesen Gott bekannt. Er wird in der Regel mit einem Geweih und einem Torc dargestellt.  

Mannanan

Mannanan oder auch Mannanan mac Lir ist der Gott des Meeres. Sein Name bedeutet Sohn des Meeres (Lir) Er gilt als Jenseitsführer und Meister aller Listen. Mannanan hat seinen Sitz auf der Insel Man. Er ist ein besonderer Beschützer Irlands. Der Gott besitzt verschiedene magische Gegenstände: einen Mantel, der seinen Träger unsichtbar macht, ein Schwert, das nie sein Ziel verfehlt und ein Schiff, das keine Segel braucht. Er tritt in verschiedenen Gestalten auf, zum Beispiel als blonder Mann, der auf einem Wagen über das Meer gleitet, als riesenhafter Schmied Culann oder als Gaukler.

Balor

Balor ist der Anführer der Fomori und damit eine Verkörperung des Bösen. Er ist der Gott des Todes und des Chaos. Er trägt den Beinamen “vom bösen Auge”. Ein Auge verlor er, als er in der Kindheit Druiden dabei beobachtete, wie sie einen giftigen Trank brauten. Sein verbliebenes Auge war ein so schlimmer Anblick, dass diejenigen starben, die ihn sahen oder zumindest jeden Widerstand aufgaben. Sein Auge muss von vier Dienern mit Haken aufgestemmt werden.

Taranis

Taranis ist ein Himmelsgott. Sein Symbol ist das Sonnenrad. Sein Zepter ist ein Blitz und sein Begleittier ist ein Adler. Sein Name bedeutet Donnerer. Er ist ein Gott der Menschen und Kriegsführung. Als Herrscher über die Welt der Toten fällt auch der Ahnenkult in seinen Bereich. Laut Überlieferungen wurden Opfer für Taranis in Weidenkörben lebendig verbrannt.

Teutates

Teutates ist eine Stammesgottheit bzw. Vater des Volkes. Sein Symbol ist eine widderköpfige Schlange. Er ist der väterliche Führer seines Stammes im Krieg und bringt in Zeiten des Friedens Fruchtbarkeit.

 

 

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